Der Nachwuchs der Sumatra-Tiger hat endlich Namen bekommen: Ab sofort hören sie auf „Ede“ und „Kuno“. Geboren wurden die beiden am 25. Februar. Für Mutter Mayang (13) und Vater Jae Jae (15) ist es der zweite Nachwuchs im Tierpark. Sumatra-Tiger gehören zu den seltensten Großkatzen der Welt.
Das Tiger-Team des Tierparks und die indonesische Botschaft haben sich gemeinsam für diese Namen entschieden. Ede und Kuno sind waschechten Berlinern sicher ein Begriff. Ede, der Tierparklehrling und Kuno Wimmerzahn, der Ritter sind die beliebten Cartoonfiguren des DDR-Karikaturisten Erich Schmitt. Sie sind die perfekten Namensgeber für die beiden lebhaften und aufgeweckten Tiger. „Wir sind begeistert, die Namen unserer Tiger-Jungtiere bekannt zu geben. Natürlich sind wir gespannt, wie sie sich in den kommenden Jahren entwickeln und ob sie genauso viele Abenteuer wie ihre Namensgeber erleben“, freute sich Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem. „Ede und Kuno sind nicht nur eine Erinnerung an die künstlerische Vielfalt und den typischen Berliner Humor, den Erich Schmitt mit seinen Zeichnungen verewigt hat, sondern jetzt stehen die Namen auch für den Schutz dieser hochbedrohten Tierart“. Aufgrund von Regenwaldverlust und menschlichen Eingriffen sinkt die Populationsgröße der Sumatra-Tiger in ihrem natürlichen Lebensraum beständig, so dass die Tierart von der Roten Liste der IUCN als „vom Aussterben bedroht“ geführt wird. Der Tierpark Berlin setzt sich aktiv für den Erhalt dieser majestätischen Tiere und ihrer Lebensräume ein. Die Sensibilisierung für das Thema des Artensterbens und der Rolle des Menschen dabei ist heute eine bedeutende Verpflichtung für moderne Zoos. Daher ist dies auch die zentrale Botschaft des Regenwaldhauses im Tierpark Berlin, dem Zuhause der Sumatra-Tiger-Familie. Die tropischen Paradiese, die als die artenreichsten Lebensräume der Erde gelten, sind weltweit in Gefahr. Die Tiere sind Botschafter ihrer Art und erinnern daran, wie wichtig der nachhaltige Schutz ihrer Lebensräume ist. Diese Botschaft unterstrich auch der stellvertretende indonesische Botschafter, Fajar Wirawan Harijo: "Die Republik Indonesien engagiert sich tatkräftig für die Bewahrung bedrohter Arten durch internationale Naturschutzprogramme und steht fest an der Seite des Tierpark Berlin. Diese langjährige Tradition im Bereich des Artenschutzes unterstützt das Land Indonesien durch eine enge Zusammenarbeit.“
Hintergrund Bedrohung Regenwald Indonesien
Die Hauptursache für die Bedrohung dieser Lebensräume ist der Mensch. Die zunehmende Nachfrage nach Ressourcen macht sich besonders in diesen Biodiversitäts-Hotspots bemerkbar: Jede Minute verschwindet Regenwald in der Größe mehrerer Dutzend Fußballfelder. Spuren davon finden sich im täglichen Leben eines jeden Einzelnen: sei es Fleisch, Papier oder Handys - das erhöhte Konsumverhalten trägt zur Zerstörung der grünen Lunge bei. Diese Problematik wird in der zentralen Ausstellung #SpurensucheRegenwald anschaulich dargestellt. An sechs Forschungsstationen, die sich auf verschiedene Aspekte des Alltags konzentrieren, haben sowohl große als auch kleine Besucher die Möglichkeit, sich auf eine interaktive Suche zu begeben und spielerisch die zahlreichen Lösungsansätze zum Schutz des Regenwaldes - und zur Rettung bedrohter Arten wie des Sumatra-Tigers - zu entdecken.