So ein Festschmaus! Pünktlich zur Jahreswende, wenn in Berliner Wohnzimmern Lametta und Glitzer gegen erste Frühjahrsboten eingetauscht werden, genießen die Tierpark-Elefanten die weihnachtlichen Überbleibsel aus der Hauptstadt. Dank großzügiger Spenden verschiedener Tannenbaumverkäufer landen auf dem Speiseplan von Louise, Pantha, Kewa und Co. leckerste Nadelbäume – zertifiziert und unbehandelt natürlich*.
„Für unsere Elefanten sind die Weihnachtsbäume eine willkommene Abwechslung. Sie dienen zum einen der Unterhaltung der Tiere und mischen zum anderen den Futterplan ordentlich auf. Schließlich gibt es nur im Januar neben Heu, Brot, Gemüse und Obst auch Kiefern, Fichten und Tannen“, erklärt Zoo- und Tierpark-Direktor Dr. Andreas Knieriem die Freude der Dickhäuter.
Eifrig stampfend und schnaubend zerlegen die Asiatischen Elefanten die Tannen – der Spieltrieb ist geweckt.
Bei so viel Trubel unter den Großen möchte natürlich auch unser Neujahrs-Nachwuchs seinen Bullenstatus unter Beweis stellen: Mutig trampelt der kleine Elefantenbulle neben Mutter Kewa her, berüsselt vorsichtig die grünen Riesen, schnellt umgehend zurück und gibt sich angesichts all der Nadeln im Nu geschlagen.
Das Zerlegen der Tannen überlässt man besser Mutter Kewa (32 Jahre), Schwester Thuza (7) und Pantha (3). Früh übt sich, aber zu früh muss auch nicht sein… Schließlich stellt selbst das Heu im Gehege eine kleine Herausforderung dar. Was Mutter Kewa so genüsslich herunter schlingt, sitzt dem kleinen Bullen eher quer im Maul. Es hat schon seinen Grund, dass die ersten Wochen ausschließlich Muttermilch genossen wird.
Der kleine Elefanten-Junge kam am Neujahrsmorgen im Tierpark Berlin zur Welt. Er wiegt circa 100 kg, ist 100 cm groß und entwickelt sich prächtig. Im Tierpark Berlin leben nun sieben Asiatische und sechs Afrikanische Elefanten.
Die Tannenbäume sind im Tierpark natürlich nicht nur den Elefanten vorbehalten, die unterhaltsame Überraschung erhalten u.a. auch Kängurus, Zebras, Esel und Pferde.
*Der Tierpark Berlin nimmt keine Baum-Spenden von Privatpersonen entgegen, sondern ausschließlich Bäume, die von Händlern nicht verkauft wurden.
