Biologische Vielfalt ist von unschätzbarem Wert und entscheidend für das Gleichgewicht der Natur. Auch wirtschaftlich ist Biodiversität von Bedeutung, da sie die Grundlage für essenzielle Ökosystemleistungen wie Bestäubung, Wasserspeicherung und Luftqualität bildet. In einem kürzlich veröffentlichten Positionspapier hebt die Internationale Naturschutzunion (IUCN) die wichtige Rolle moderner Zoos, Tierparks und Botanischer Gärten für die Erhaltung der Biodiversität hervor. Als progressive Zoologische Einrichtung haben sich Zoo und Tierpark Berlin der Umweltbildung und dem Artenschutz in- und außerhalb des natürlichen Lebensraumes verschrieben. Zeitgleich mit der der Veröffentlichung des IUCN Positionspapiers stellen die Zoologischen Gärten Berlin ihr neues internationales Artenschutz-Stipendium vor.
Die Erde ist Heimat für unzählige Tier- und Pflanzenarten, doch diese Vielfalt ist bedroht: Der Mensch verursacht derzeit das größte Artensterben seit dem Ende der Dinosaurier. Doch es gibt Lösungswege mit denen das globale Artensterben beeinflusst werden kann. Die aus über 1400 Mitgliedern bestehende Weltnaturschutzunion IUCN führt in einem neuen Positionspapier an, dass Zoologische Einrichtungen eine Schlüsselrolle im globalen Artenschutz einnehmen, deren Relevanz teilweise unterschätzt werde. Die IUCN betont die entscheidende Bedeutung wissenschaftlich geleiteter Zoos und Tierparks bei Arterhaltung, Forschung und Bildung, indem sie nicht nur seltene und gefährdete Tierarten bewahren, sondern auch Maßnahmen zu Schutz und Wiederansiedlung im natürlichen Lebensraum unterstützen und aktiv Umweltbildung betreiben. Die gemeinnützige Zoo Berlin AG ist seit 2022 vollwertiges Mitglied der IUCN und gehört damit neben dem Bundesumweltministerium (BMUV), dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) und anderen NGOs, wie dem NABU, zum ausgewählten Kreis der IUCN Mitglieder in Deutschland.
„Unsere Verpflichtung, gefährdete Arten zu schützen und die Biodiversität zu bewahren, steht im Mittelpunkt unserer Mission. Der Zoo Berlin ist stolz darauf, hier mit gutem Beispiel voran zu gehen und die nächste Generation von Artenschützer*innen zu fördern", erklärt Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem.
Das neue internationale Artenschutz-Stipendium wurde konzipiert, um gezielt junge Naturschützer*innen mit konkretem Bezug zum langfristigen Schutz bedrohter Arten und Lebensräume zu fördern. „Wir unterstützen die Stipendiaten nicht nur finanziell, sondern nutzen gleichzeitig unsere Reichweiten, um ihnen eine Plattform zu bieten und ihrem Engagement mehr Sichtbarkeit zu verschaffen, ergänzt Knieriem.
Hier werden die sieben Artenschützer*innen des Programms u.a. in Tansania, Indien und Brasilien vorgestellt: zoo-berlin.de/scholarship
Mit seinem Artenschutz-Programm Berlin World Wild arbeiten die Zoologischen Gärten Berlin in über 35 Projekten von Madagaskar bis zur Arktis. Das Programm hat einen Umfang von rund 2 Millionen Euro und setzt den Fokus auf Umweltbildung, Habitatschutz und Forschung für den Artenschutz.
Hintergrund International Union for Conservation of Nature:
Die Weltnaturschutzunion IUCN (International Union for Conservation of Nature) nimmt unter Naturschutzakteur*innen eine besondere Rolle ein, da sie die älteste und größte internationale Naturschutzorganisation ist. Sie hat seit 1999 Beobachterstatus bei der Generalversammlung der Vereinten Nationen. Die Mitglieder der IUCN sind sowohl Staaten, als auch Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen, die im Bereich Naturschutz aktiv sind. Deutsche Mitglieder sind neben dem Bundesumweltministerium (BMUV) auch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und die Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) sowie über 20 deutsche NGOs. Die Weltnaturschutzunion IUCN gibt die Rote Liste gefährdeter Tierarten raus. Für die Erstellung dieser werten Expert*innen auf wissenschaftlichen Grundlagen alle relevanten und zugänglichen Daten aus. Die Rote Liste ist ein Indikator für den Zustand der Biodiversität und wichtiges politisches Werkzeug im Naturschutz.