Im Tierpark Berlin hat eine Ethik-Kommission beschlossen, den Giraffenbullen Fritz von seinen Leiden zu erlösen. Der Giraffenbulle wurde am 13.11.2013 im Tierpark Berlin geboren. Bereits vor 1,5 Jahren fiel Tierpflegern und -ärzten auf, dass mit Fritz etwas nicht stimmte. Seine Fesselgelenke waren zu dick und auch sein sonstiger Körperwuchs war für ein Giraffenjungtier sehr ungewöhnlich.
Bei einer genaueren tierärztlichen Untersuchung wurde bei Fritz eine Epiphysitis, die sogenannte „Giraffenkrankheit“ festgestellt. Die Ursache für Epiphysitis ist oft eine genetische Vorbelastung und diese Krankheit ist nicht heilbar. Der Zustand des Giraffenbullen hatte sich in den vergangenen Wochen weiter verschlechtert und das Laufen, Liegen und Aufstehen fiel ihm schwer. Aus diesem Grund wurde eine Ethik-Kommission einberufen, die über das weitere Vorgehen beraten und den Zustand des Tieres beurteilen sollte. „Wir haben die Ethik-Kommission einberufen, um herauszufinden, was wir tun können, um das Leiden des Tieres zu lindern“, erklärt Kurator Dr. Florian Sicks. „Diskutiert wurde, wie sehr das Tier derzeit leidet und ob es Behandlungsmöglichkeiten gibt, die den Zustand der Giraffe verbessern können.“ Da keine Chance auf Heilung bestand und sich der Gesundheitszustand des Tieres nur noch verschlimmern würde, kam die Kommission schließlich zu dem Entschluss, dass es das Beste für Fritz sei, ihn von seinem Leiden zu erlösen. Heute Morgen wurde die Giraffe zuerst narkotisiert und anschließend eingeschläfert.
Die Kommission setzte sich zusammen aus: Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem, der Tierschutzbeauftragten des Leibniz-Institutes für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) Dr. Gudrun Wibbelt, dem behandelnden Tierarzt Dr. Günther Strauß sowie der Revierleiterin Claudia Walther und Dr. Florian Sicks, dem zuständigen Kurator für Säugetiere im Tierpark Berlin.
Neben Fritz‘ Mutter Jette (*2002) leben nun noch sechs weitere Rothschildgiraffen im Tierpark Berlin: Bulle Jabulani (*2012) sowie die Giraffenkühe Amalka (*2013), Andrea (*2007), Inge (*2007), Paula (*2003) und Bine (*2014).
