Die Lastwagen stehen schon bereit – am Dienstag startet die Entsorgung von gut 54.000 t verunreinigten Sand aus dem Tierpark. In den kommenden 11 Wochen werden pro Tag ca. 1.000 t Sand und Schutt – ungefähr 40 LKW Ladungen – den Tierpark in Richtung Verwertungs-Deponie verlassen.
Schätzungsweise 99.000 t Sand und Schutt lagern insgesamt auf dem Gelände des Tierpark Berlin, große Teile davon stammen von Berliner Großbaustellen und wurden Ende 2013 auf dem Gelände des Tierparks deponiert. Ursprünglich plante die damalige Tierpark-Leitung den als unbedenklich deklarierten Erdaushub im Tierpark zu verbauen. Nachdem jedoch Tierpark-Direktor Dr. Andreas Knieriem im April 2014 seinen Dienst antrat und eine Begutachtung des auf dem Tierparkgelände befindlichen Materials in Auftrag gab, war das Ergebnis weniger erfreulich: Es wurde damals nicht nur deutlich mehr Aushub abgeladen, zudem wurde der Sand in großen Teilen auch der gesteigerten Verunreinigungsklasse Z2 zugeteilt.
Zunächst war man auch nach dem Gutachten noch davon ausgegangen, Teile des Aushubs im Tierpark verbauen zu können. Eine direkte Gefahr für Mensch, Tier oder Grundwasser geht laut Experten von dem Sand nicht aus. Nach baustatischen Berechnungen eignet sich das Material jedoch letztendlich nicht für die geplante Verwendung im Tierpark. Die Kosten der Entsorgung des Z2-Materials von ca. 995.000 € muss der Tierpark zunächst selbst tragen. „Es ist Zeit sich von den Altlasten zu befreien, wir haben große Pläne für den Tierpark und möchten nun positiv in die Zukunft schauen“, verkündet Tierpark-Direktor Dr. Andreas Knieriem. Der Erdaushub wird nun in der Mechanisch-Biologischen Abfallbehandlungsanlage Schöneiche für die Sicherung und Schließung eines Deponiekörpers genutzt. „Wir hoffen natürlich immer noch, dass die dazu gerichtlich verurteilte Baufirma zur Rechenschaft gezogen wird und die Kosten der Entsorgung übernimmt“, ergänzt Knieriem.