Przewalski-Pferde aus Berlin sind wohlbehalten in der Steppe angekommen

Internationales Auswilderungsprojekt für Wildpferde ist erfolgreich gestartet

  • Przewalskipferd-Auswilderung in Kasachstan
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    Ein Meilenstein ist erreicht: Vier Przewalski-Pferde aus Berlin haben die über 4.000 km weite Reise gut überstanden und sind wohlbehalten in der Altyn Dala Steppe in Zentralkasachstan angekommen. Nach der Ankunft auf dem Flughafen wurden die Kisten auf Lastwagen verladen, um den letzten Teil der Strecke durch die Steppe bis in das Wiederansiedelungszentrum Alibi zu gelangen. Die vier Tiere wurden im Rahmen des Gemeinschaftsprojekts „Return Of The Wild Horses“ dorthin gebracht, um gemeinsam mit drei Wildpferden aus Prag die erste Herde in der Region zu bilden.

    „Wir sind erleichtert und ziemlich stolz, diesen besonderen Moment mit erleben zu können. Ein großes Team hat dazu beigetragen, dass wir heute hier in der Steppe mit unseren Berliner Pferden stehen können“, erklärt Christian Kern, Zoologischer Leiter von Zoo und Tierpark Berlin. „Eine solche Aktion ist als einzelne Institution nicht umsetzbar, dies geht nur in einem Kollektiv in dem jeder seine Kenntnisse, Erfahrungen und Fähigkeit mit einbringt“, ergänzt er. Die Przewalski-Pferde aus Berlin werden in Kürze auf die drei aus Prag stammenden Wildpferde treffen und in den kommenden Wochen zu einer Herde zusammenwachsen. Die in Berlin geborene Tessa hat sich in der Berliner Gruppe vor Abflug als Leitstute etabliert und es ist gut möglich, dass sie diese Position auch in der großen Herde beibehalten wird. Nach einer Gewöhnungszeit und dem ersten Winter werden sich auch die Gatter des Wiederansiedelungszentrum für sie öffnen. Vera Voronova, Geschäftsführerin der Vereinigung für die Erhaltung der biologischen Vielfalt Kasachstans, berichtete: "Das Team der ACBK hat seit letztem Jahr hart gearbeitet, um sicherzustellen, dass unser Wiederansiedlungszentrum Alibi für die Ankunft der Pferde bereit ist. Wir haben viele Herausforderungen gemeistert, darunter kürzlich auch eine Überschwemmung. Ich freue mich, sagen zu können, dass Alibi ein fantastischer Ort für diese Pferde ist, um sich in Kasachstan zu akklimatisieren."

    Die Altyn Dala Steppe erstreckt sich auf einer Fläche von 750 000 km2 über ganz Kasachstan, von der Grenze zu Usbekistan im Süden bis nach Russland im Norden. Die Kombination aus Grasland, Halbwüste und Feuchtgebieten beherbergt eine große Vielfalt an Wildtieren, darunter Steppenadler und Wölfe. Mehr als 10 Millionen Zugvögel ziehen hier jedes Jahr durch die Feuchtgebiete, die zum UNESCO-Weltnaturerbe gehören. Bis vor rund 200 Jahren gehörte auch das Przewalski-Pferd zu den prägendsten Steppenbewohnern.

    „Dies ist ein äußerst wichtiger Moment für die Altyn Dala Conservation Initiative“, erklärt Stephanie Ward von der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt, die als internationale Koordinatorin der Altyn Dala Conservation Initiative das Projekt begleitet. "Wir haben lange von dem Tag geträumt, an dem sich Przewalski-Pferde der Saiga-Antilope und dem Kulan in der großen Steppenwildnis Zentral-Kasachstans anschließen würden. Dank einer einzigartigen Partnerschaft von Zoos, Nichtregierungsorganisationen und Regierungen erleben wir nun endlich, dass diese für das Ökosystem so wichtige Art in ihr historisches Verbreitungsgebiet zurückkehrt“, verkündet Ward anlässlich der Ankunft der Wildpferde. „Unsere Vision ist es, voll funktionierende Steppenökosysteme in Kasachstan wiederherzustellen“, ergänzt sie.

    Naturschützer*innen erhoffen sich mit der Wiederansiedlung auch einen positiven Effekt auf die lokale Pflanzen- und Tierwelt. Als große Grasfresser prägen Wildpferde ihren Lebensraum und sorgen für offene Flächen, mit positiven Auswirkungen u.a. auf Insekten, kleine Säugetiere und bodenbrütende Vögel. Die Przewalski-Pferde werden die Grassteppe außerdem wieder resilienter gegen Brände machen.

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