Neue Heimat für Berliner Dickhäuter

Vorbereitung für großen Umbau: Erste Elefanten verlassen den Tierpark Berlin

    Behutsam tastet die stattliche Elefantenkuh Frosja (39) mit ihrem Rüssel nach dem knackigen Apfel, während Louise (46) sich etwas trockenen Sand auf den Rücken schmeißt. Die beiden Berliner Elefantendamen haben ihren Umzug nach Augsburg gut überstanden und sich bereits mit ihrer neuen Umgebung vertraut gemacht. Um die Eingewöhnung der beiden Damen zu erleichtern, sind ihre langjährigen Tierpfleger Mario Hammerschmidt und Ralf Seemann für die ersten Tage der Eingewöhnung mitgereist. 


    Der Umzug von Frosja und Louise markiert den Start für ein einzigartiges neues Bauprojekt im Tierpark Berlin: Europas modernstes Elefantenhaus. Zukünftig werden Afrikanische Elefanten durch eine große Savannenlandschaft ziehen, während Zebras, Antilopen und Giraffen sich am nahegelegenen Wasserloch einfinden. Im Zentrum der Afrikasavanne wird das neue Elefantenhaus (Fläche: 3000 qm) mit modernem Konzept stehen. Noch in diesem Jahr sollen die Bauarbeiten beginnen. Damit der umfangreiche Umbau bald starten kann, werden nun sukzessive alle Elefanten den Tierpark Berlin verlassen. 


    „Selbstverständlich schmerzt uns der Abschied, aber wir wissen unsere alten Damen bei den Augsburger Kollegen in guten Händen“, erklärt Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem. „Letztendlich überwiegt bei uns aber die Freude: Wir werden dieser faszinierenden Tierart zukünftig deutlich mehr Raum geben und unseren Besuchern den einzigartigen Lebensraum der Afrikanischen Elefanten näherbringen können“, ergänzt Knieriem. 


    In der Natur leben Elenfanten stets in Familienverbänden zusammen, die jeweils von einer Leitkuh angeführt werden. Zudem bestehen hochsensible soziale Verhältnisse zwischen den einzelnen Tieren, die Freundschaften ähneln. Die moderne Zusammenarbeit zoologischer Einrichtungen soll die Haltung von Elefanten in Zoos in ebendiesen Sozialstrukturen ermöglichen. Gleichzeitig soll die Nachzucht der bedrohten Tiere gesichert werden. So wird der Elefanten-Bestand auf europäischer Ebene im Rahmen des Erhaltungszuchtprogramms (EEP) ganzheitlich betreut. Innerhalb der EEPs legen Komitees – bestehend aus Experten unterschiedlicher Zoos – neue Herdenzusammenstellungen und daraus resultierende Tier-Umzüge fest. Was sich als überaus komplexe, häufig monatelange Prozesse gestaltet, dient letztlich der naturnahen und artgerechten Haltung von Asiatischen sowie Afrikanischen Elefanten.


    Im Zoo Augsburg wartet eine neue Elefanten-Anlage auf Frosja und Louise. Zusammen mit den beiden Augsburger Elefanten-Seniorinnen werden sie dort eine „Wohngemeinschaft“ für Elefanten-Damen gründen. „Ich gönne den beiden ihr neues, schönes Zuhause. Wir werden Frosja und Louise auch in Zukunft mal einen Besuch abstatten“, erklärt Tierpark-Tierpfleger Mario Hammerschmidt.


    Bis zum Sommer werden dann auch die restlichen Elefanten – der Familienverbund rund um Leitkuh Kewa (37), die Afrikanischen Elefantenkühe Lilak (48) und Kariba (14) sowie Elefantendame Pori (39) – den Tierpark Berlin verlassen. Der Umbau zu einem modernen Elefantenhaus wird voraussichtlich zwei Jahre dauern. Ganz nach dem Motto „Qualität statt Quantität“ wird das neue Haus dann nur noch Afrikanischen Elefanten Platz bieten. Nach dem Umbau wird sich die Fläche für die Elefanten nahezu verzehnfachen.

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