Ein kleines Wunder im Tierpark Berlin: Doppelter Nachwuchs bei den Moschusochsen

Der Tierpark Berlin beheimatet ab sofort die größte Moschusochsen-Herde in Mitteleuropa: Der niedliche Grund hierfür sind Muschel und Bommel! Die beiden Moschusochsen-Kälber sind Nummer acht und neun ihrer Herde. Und zudem eine regelrechte Besonderheit, da ihre Aufzucht in zoologischen Einrichtungen als außerordentlich schwierig gilt.

  • Kälbchen bei den Moschusochsen im Tierpark Berlin

Der Tierpark Berlin beheimatet ab sofort die größte Moschusochsen-Herde in Mitteleuropa: Der niedliche Grund hierfür sind Muschel (geb. 27.04.2015) und Bommel (geb. 27.05.2015)! Die beiden Moschusochsen-Kälber sind Nummer acht und neun ihrer Herde. Und zudem eine regelrechte Besonderheit, da ihre Aufzucht in zoologischen Einrichtungen als außerordentlich schwierig gilt.

Umso größer die Freude, dass Muschel und Bommel wohl auf sind und die Außenanlage im Tierpark Berlin – noch nicht ganz so imposant und selbstsicher wie ihre Mütter Momsel und Peppel sowie Vater Kumpel, aber dafür sehr ambitioniert – erkunden. Das Vergnügen hat ein wenig auf die Zwei warten müssen: Neugeborene Moschusochsen werden ohne Deckhaare geboren. Was bei trockener Kälte und Schneefall kein Problem ist, kann den Kälbern sobald es regnet gefährlich werden. So durchweicht der Niederschlag die Unterwolle der Jungtiere bis auf die Haut und die Gefahr einer Lungenentzündung ist gegeben.

Um die Gesundheit von Bommel und Muschel nicht zu gefährden, wurde daher mit der Eroberung der Außenanlage bis zum 15. Juni 2015 gewartet – die ersten riskanten Wochen leben sich auch hinter den Kulissen in kuschlig-gemütlichen Stallungen ganz gut. Schließlich sind Muschel und Bommel sowie ihre sieben Gefährten allesamt Bestandteil des Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes und somit wichtig für die Zukunft ihres europäischen Bestandes. Bis in die 1920er Jahre galten Moschusochsen durch die Jagd als stark bedroht. Dank vielseitiger Schutzmaßnahmen und Auswilderungsversuchen haben sich die Freilandbestände bis heute langsam aber deutlich erholt – in freier Wildbahn leben mittlerweile wieder rund 25.000 bis 30.000 Tiere.

Anders als ihr Name vermuten lässt, zählen Moschusochsen nicht zu den Wildrindern. Sie sind Verwandte der Wildschafe und -ziegen sowie wahre Relikte der letzten Eiszeit: Aus Fossilienfunden geht hervor, dass sie die einzige überlebende Art einer ganzen Gruppe der Hornträger-Spezies sind, stapften somit bereits zu Lebzeiten der Mammuts durch die Tundra. Und überlebten nur deshalb, weil sie so gut an das Leben in kalten Gegenden angepasst sind. Gerade das Winterfell der Tiere ist äußerst dicht und schützt sie so vor den starken Minusgraden in der arktischen Tundra, die sie in Kanada, Alaska, Sibirien, Grönland, Norwegen und Schweden bewohnen. Fälschlicherweise als Ochsen betitelt, hat zumindest eines Hand und Fuß: Während der Paarungszeit reichern Moschusochsen-Bullen ihren Urin mit einer moschusartig riechenden Substanz an. Es gibt also doch einen triftigen Grund für ihren Namen.
 

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