Das doppelte Kätzchen

Luise und Lotte: Sumatra-Tiger-Geschwister im Tierpark Berlin haben einen Namen

    Sie gehören zu den letzten ihrer Art: Die beiden Sumatra-Tiger, die am 1. September im Tierpark Berlin das Licht der Welt erblickten, haben seit heute einen Namen. Luise und Lotte waren die klaren Favoriten der Jury, zu der neben Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem und Tiger-Kurator Matthias Papies auch die Frau des Indonesischen Botschafters Sartika Oegroseno und Vertreter*innen der Berliner Sparkasse gehörten. Zur „Taufe“ waren am heutigen Montag neben den Paten auch Vertreter*innen der Indonesischen Botschaft zu Besuch im Regenwaldhaus, um sich persönlich einen Eindruck von den heranwachsenden Tiger-Zwillingen und dem harmonischen Familienleben mit Mutter Mayang (11) und Vater Jae Jae (14) zu verschaffen.

    „Es ist eine große Freude, die Tigerfamilie zusammen zu erleben“, bestätigt der Vorstandsvorsitzende der Berliner Sparkasse Dr. Johannes Evers. „Wir sind stolz, Paten dieser vom Aussterben bedrohten Tiere sein zu dürfen und haben berlinweit dazu aufgerufen, sich an der Namenssuche zu beteiligen.“ Über 700 Namensvorschläge erreichten die Berliner Sparkasse. „Die Auswahl aus den vielen schönen und originellen Vorschlägen war nicht leicht“, ergänzt Evers. Viele waren mit Erklärungen, Geschichten und sogar Fotos versehen. Noch einmal so viele Vorschläge wurden über die Kanäle des Tierpark Berlin eingereicht. „Mit Luise und Lotte haben wir zwei Namen gefunden, die auf vielfältige Art einen Bezug zu ihrem Geburtsort haben. Die Geschichte des aufgeweckten, gleichnamigen Zwillingspaares aus Erich Kästners berühmtem Kinderbuch ‚Das doppelte Lottchen‘ hat ihren Ursprung ebenfalls in Berlin“, erklärt Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem. „Wenn die Geburt von zwei Jungtieren ein solcher Grund zur Freude ist, wie bei diesen Sumatra-Tigern, ist das leider oft ein Zeichen dafür, dass es um ihre Artgenossen nicht gut steht.“ Sumatra-Tiger werden von der Weltnaturschutzunion IUCN als akut vom Aussterben bedroht eingestuft. In den Regenwäldern Indonesiens leben heute schätzungsweise nur noch weniger als 400 dieser majestätischen Tiere. Mit ihren international koordinierten Erhaltungszuchtprogrammen sind Zoologische Gärten einer der letzten Hoffnungsschimmer für die bedrohte Großkatzenart. Für den Sumatra-Tiger gibt es einen „Global Species Management Plan“ (GSMP), der alle regionalen Erhaltungszuchtprogramme, wie zum Beispiel das Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP) zusammenführt und entsprechend global plant, um den Erhalt einer so bedrohten Tierart noch erfolgreicher sichern zu können. „Indonesien unterstützt aktiv internationale Naturschutzzuchtprogramme für bedrohte Arten und unterstützt den Tierpark Berlin, der eine lange Tradition im Zusammenhang mit dem Thema Artenschutz sowie eine enge und langjährige Partnerschaft mit Indonesien hat“, betont S.E. Arif Havas Oegroseno, der Botschafter der Republik Indonesien.

    Hintergrund Bedrohung und Regenwaldverlust

    Die Sensibilisierung für das Thema Artensterben und die Rolle, die der Mensch dabei spielt, sind heute eine wichtige Aufgabe moderner Zoologischer Gärten. Deshalb ist die Kernbotschaft des Regenwaldhauses, in dem die Sumatra-Tiger-Familie im Tierpark Berlin Zuhause ist, ernst: Die tropischen Paradise – die als artenreichsten Lebensräume der Erde gelten – sind weltweit bedroht. Die Tiere dort sind Botschafter ihrer Art und erinnern die Menschheit daran, wie wichtig der nachhaltige Schutz ihrer Lebensräume ist. Die Hauptursache für die Bedrohung der Bewohner dieses Hauses ist der Mensch. Die steigende Nachfrage nach Ressourcen macht sich besonders in diesen „Hotspots“ der Biodiversität bemerkbar: Minütlich verschwindet Regenwald von der Fläche mehrerer Dutzend Fußballfelder. Spuren davon sind im Alltag jedes Einzelnen zu finden: Fleisch, Papier, Handys – das gesteigerte Konsumverhalten ist verantwortlich für die Zerstörung der grünen Lunge. All dies wird in der zentralen Ausstellung #SpurensucheRegenwald anschaulich vermittelt. An sechs Forscherstationen, die sich auf verschiedene Bereiche des Alltags konzentrieren, können sich große und kleine Gäste auf eine interaktive Suche begeben und spielerisch die vielfältigen Lösungswege zum Schutz des Regenwaldes – und der Rettung bedrohter Arten wie der Sumatra-Tiger – entdecken.

    Öffnungszeiten

    Heute, 24. April
    9:00 - 18:30 Uhr
    Letzter Einlass: 17:00 Uhr
    Alle Öffnungszeiten

    Fütterungen & Trainings

    • Gibbons 15:30 Uhr
    • Rote Pandas 17:00 Uhr
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    Plan

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