Auf der Suche nach den wilden Pferden im Tierpark Berlin

Erfolgsgeschichten aus der Mongolei: Bestand von Przewalskipferden wächst

    Das letzte freilebende Tachi, wie die Urwildpferde in ihrer mongolischen Heimat heißen, wurde in den 1960er Jahren gesichtet, danach verschwanden die Tiere beinahe gänzlich von der Erdoberfläche. Der Schriftsteller Stefan Schomann hat sich auf die Suche nach den Przewalskipferden begeben, ist ihnen quer durch Eurasien nachgereist und ist in berühmten Reiseberichten und Klassikern der Weltliteratur auf ihre Spuren gestoßen. Seine Reise hat ihn zu solch fantastisch klingenden Orten wie Biidsch, Prypjat, Saissan, Baty und das Auswilderungsgebiet Gobi B geführt, von denen bislang kaum ein Europäer erzählt hat. Er berichtet auch von den Berliner Przewalskipferden, die durch die mongolische Steppe galoppieren. Nun hat der Autor seine leidenschaftliche Reportage „Auf der Suche nach den wilden Pferden“ (erschienen bei Galiani Berlin) im Schloss Friedrichsfelde – unweit von den Przewalskipferden im Tierpark Berlin – vorgestellt.

    Es ist zahlreichen Erhaltungszucht- und Auswilderungsprojekten – unter anderem durch den Tierpark Berlin – zu verdanken, dass diese in ihrem natürlichen Lebensraum ausgestorbenen Tiere sich wieder in ihrer Heimat ansiedeln konnten. So konnte die IUCN die Art auf der Roten Liste von der Kategorie „In der Natur ausgestorben“ (1996) auf „Vom Aussterben bedroht“ (2008) und drei Jahre später auf die Kategorie „Stark gefährdet“ (2011) herabstufen.

    Berliner Arche für die Wildpferde

    Der Tierpark Berlin hat seit 1985 insgesamt 17 Wildpferde für die Wiederansiedlung und Zuchtzentren in China und der Mongolei zur Verfügung gestellt. Inzwischen ist der Bestand in der Gobi B wieder auf 352 Tiere angewachsen - allein 75 Jungtiere kamen dort in den letzten 12 Monaten zur Welt – ein großartiger Erfolg! „Da in den verschiedenen Schutzgebieten der Mongolei nun insgesamt wieder rund 850 der Urwildpferde leben, ist es aktuell nicht nötig, Tiere aus menschlicher Obhut dort auszuwildern“, berichtet Tierparkkurator Dr. Florian Sicks. „Es werden derzeit jedoch weitere Gebiete in Zentralasien geprüft, ob dort neue Wiederansiedlungsprojekte sinnvoll und erfolgversprechend sind.“ Trotz dieses bemerkenswerten Etappensieges ist der Weg zur Rettung der Urwildpferde noch lang: Die Gesamtpopulation aller Przewalskipferde im natürlichen Lebensraum ist mit rund 1000 Tieren immer noch vergleichsweise klein und liegt noch weit hinter den einstigen Bestandzahlen. „Ohne eine wissenschaftlich koordinierte Erhaltungszucht in Tiergärten gäbe es die wilden Herden in China und der Mongolei nicht mehr“, betont auch Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem und macht deutlich: „Die Przewalskipferde galten seit 1969 in der Natur als ausgerottet. Nur durch Fachwissen, Mut und viel Geduld gelang es, die Pferde in ihrem ursprünglichen Lebensraum wieder heimisch werden zu lassen. Die Wiederansiedlung der Przewalskipferde gilt als eine der größten Erfolgsgeschichten bei der Erhaltung von Tierarten durch Zoologische Gärten.“

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