Rothschildgiraffe

Giraffa camelopardalis rothschildi

Rothschildgiraffen leben in ihrer Heimat Afrika in großen Herden mit teils bis zu 50 Tieren. Ihre Fellzeichnung dient der Tarnung und der Thermoregulation und ähnelt der Borke heimischer Bäume und dem Schattenspiel der Blätter. Mit ihrer blauen, bis zu 50 cm langen Zunge erreichen Giraffen problemlos die leckersten Blätter in den höchsten Baumkronen.

Flexibles Sozialleben

Unter Giraffen findet man sowohl Einzelgänger als auch in lockeren Verbänden lebende Tiere. Die Bullen leben in Junggesellengruppen oder als Einzelgänger. In den Weibchenherden leben die Bullen nur so lange sie noch bei ihrer Mutter leben. Das können dann auch mehrere sein. Die ausgewachsenen Bullen schließen sich nur kurzzeitig den Herden an, um ein Weibchen zu decken. Als tag- und nachtaktive Tiere wandern Giraffen auf der ständigen Suche nach Futterplätzen durch die Savanne, ohne dabei eigene Reviere zu beanspruchen. Das liegt u. a. daran, dass Giraffenweibchen sich häufig neuen Herden anschließen und somit keine festen Verbände bestehen.
 

Steckbrief

  • Herkunft

    Afrika, südlich der Sahara: Kenia, Uganda

  • Lebensraum

    Baum- und Buschsavannen

  • Nahrung

    Laub, frische Triebe von Bäumen, gerne Akazien

  • Bestand

    weniger als 1.100

  • Größe

    Bullen: bis 5,80 m
    Kühe: bis 4,50 m

  • Gewicht

    Bullen bis 1,8 t
    Kühe bis 1,2 t

  • Tragzeit

    15 Monate

  • Erreichbares Alter

    bis 25 Jahre im natürlichen Lebensraum, bis 35 Jahre in menschlicher Obhut

Bedrohungsstatus laut IUCN

Unsanfter Start ins Leben

Eine Giraffenkuh bringt ihr Kalb im Stehen zur Welt, wobei dieses etwa zwei Meter in die Tiefe fällt. Das ist sprichwörtlich hart fürs Kalb, weshalb im Zoo immer viel Heu bereitliegt, um den Sturz auf dem sonst glitschigen Boden abzufangen und Verletzungen durch Ausrutschen zu vermeiden. Nach der Geburt kann es schon nach einer Stunde aufstehen und wenig später sogar schon laufen.

Giraffenzunge – ein widerstandsfähiges Esswerkzeug

Am liebsten fressen Giraffen die neuen Triebe von Akazienbäumen. Selbst von den Dornen lassen sie sich nicht abschrecken, da ihre etwa 25-50 cm lange blaue Zunge im Laufe der Zeit sehr robust geworden ist. Zum Abstreifen des Laubes umschlingen Giraffen mit ihrer Zunge geschickt die Äste und vertilgen so pro Tag bis zu 80 Kilo Nahrung.

Unterwegs auf langen Stelzen

Wenn’s drauf ankommt, erreichen Giraffen mit ihren langen Beinen eine Geschwindigkeit von über 50 km/h. Zum Schlafen legen sie sich selten hin, sondern ruhen nur kurz und vorzugsweise im Stehen, da sie im Liegen vor ihren Feinden ungeschützt sind. Zum Trinken am Wasserloch spreizen sie die Vorderbeine weit auseinander, um mit dem Kopf den Boden zu erreichen. Selbst gegen Raubtiere dienen ihre Stelzen der erfolgreichen Verteidigung, denn ein einziger Huftritt reicht, um einen Löwen am Kopf tödlich zu verletzen.
 

 

Schon gewusst, dass...

... Giraffen nur ca. eine halbe Stunde tief schlafen, während der sie völlig wehrlos sind,
... sie in Großfamilien mit einem Bullen leben
... und im Stehen ihr Kalb gebären, sodass es aus rund 2 Metern Höhe ins Leben purzelt?

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