Schneeleopard
Die Zoologischen Gärten Berlin unterstützen den Schutz der Schneeleoparden in Kirgisistan.
Projektinfo
- Name des Projekts
NABU
- Tierart
Schneeleopard (Panthera uncia)
- Bedrohungsstatus laut IUCN
Gefährdet (VU)
- Einsatzort
Region Jalal-Abad, Tien Shan/Pamirgebirge, Kirgisistan
- Größte Bedrohung durch
Wilderei, Lebensraumverlust
- Lösungsansatz
Anti-Poaching Patrouillen, Monitoring der Population, Schutz des Lebensraums, Edukation der lokalen Bevölkerung
Bedrohungsstatus laut IUCN
Schneeleoparden in Berlin
Im Jahr 1970 zogen zum ersten Mal Schneeleoparden nach Berlin. Dort waren sie kurz darauf im ehemaligen Raubtierhaus – heute das Reich der Jäger - zu sehen. Seit 1998 zählen Schneeleoparden auch zum festen Tierbestand des Tierpark Berlin, wo sie seit 2022 im Himalaya-Gebirge leben und zu den tierischen Höhepunkten gehören. Bisher kamen in Berlin fast 20 Jungtiere zur Welt.
Ihr Element: Die Berge
Schneeleoparden leben in den Bergen Zentralasiens. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Russland über die Mongolei bis nach China und Indien. Auch in Ländern wie Nepal oder Kirgisistan ist er noch zu finden. Die scheuen Katzen bevorzugen einen Lebensraum mit Klippen, Felsvorsprüngen und Schluchten. Hier haben sie eine gute Deckung und gleichzeitig klare Sicht auf ihre Beute die aus Blauschafen, Steinböcken und Marco-Polo-Schafen besteht.
Ein weißer Fleck für Forschende
Der schwer auffindbare Schneeleopard ist eine der am wenigsten untersuchten Großkatzen. Schneeleoparden sind Einzelgänger und treffen sich nur zur Paarung. Die Weibchen ziehen in der Regel zwei bis drei Jungtiere im Schutz schwer erreichbarer Felshöhen allein groß. Im Alter von ungefähr 18 Monaten verlassen die inzwischen halbwüchsigen Tiere ihre Mutter und gehen eigene Wege. Aktuelle Studien schätzen die Population im natürlichen Lebensraum auf rund 4.000 bis 6.000 Tiere (Stand 2020).
Bedrohung durch den Menschen
Die Zerstörung des Lebensraumes und der damit verbundene Rückgang von Beutetieren drängt den Schneeleoparden nach und nach an den Rand der Existenz. Menschen dringen immer weiter ihre Reviere ein. So führen beispielsweise Hirt*innen ihre Ziegen auf der Suche nach neuen Weidegebieten immer tiefer in den Lebensraum des Schneeleoparden. So kann es vorkommen, dass auch eine Ziege zur Beute wird. Für die Hirt*innen ist der Verlust jeder Ziege katastrophal. Um ihre Herden und somit ihre Lebensgrundlage zu schützen, töten sie manchmal Schneeleoparden. Berichten zufolge wurden allein zwischen den Jahren 2008 und 2016 um die 220 bis 450 Katzen pro Jahr getötet oder illegal gehandelt.
Vermittler zwischen Mensch und Tier
Der NABU setzt sich seit 1999 in Kirgisistan für den Schutz des Schneeleoparden und seines Lebensraumes ein. Die Anti-Wilderei-Einheit „Gruppa Bars“ ist regelmäßig im Norden des Landes unterwegs, um der Wilderei das Handwerk zu legen, die Bevölkerung über den Natur- und Umweltschutz in ihrer Region aufzuklären und Schneeleoparden-Monitoring zu betreiben. Die Arbeit der „Gruppa Bars“ zeigt Erfolg: Mittlerweile konnten mit ihrer Hilfe 340 Wilderer und Händler festgenommen und etliche Pelze, Fallen und Waffen konfisziert werden. Heute werden in dem Land deutlich weniger verletzte oder getötete Tiere gefunden und auch der Verkauf von Fellen ist zurückgegangen. Zudem steht die „Gruppa Bars“ im engen Austausch mit der lokalen Bevölkerung und konnte bewirken, dass der Schneeleopard bei den Menschen eine größere Akzeptanz erfährt.
Ausweitung der Feldarbeit
Zoo und Tierpark Berlin unterstützen den Aufbau einer zweiten „Gruppa Bars“ im Süden des Landes. Zukünftig sollen auch im Süden für das landesweite Schneeleoparden-Monitoring-Programm Kamerafallen aufgestellt und ausgewertet werden. Die Arbeit soll langfristig zu einem Rückgang der Wilderei und des illegalen Wildtierhandels führen.
Fotos vor Ort: © NABU/Tolkunbek Asykolov, Klemens Karkow, Ivan Tymofeiev