Unser Oster-Ei-Light

Der Zoo Berlin und der Tierpark Berlin präsentieren das Ei-Mal-Eins der Eier.

Zu Ostern erwacht die Natur aus ihrem Winterschlaf: Die Temperaturen erobern langsam den zweistelligen Bereich des Thermometers, Narzissen und Krokusse sprießen aus dem Boden, Schmetterlinge schlüpfen aus ihrem Kokon und der Osterhase versteckt seine bunten Eier im Nest… Moment, da ist aber was faul! Bei der Kombination Hase-Ei wurde etwas ganz gehörig durcheinandergebracht. Ein eierlegendes Säugetier? Gibt‘s doch gar nicht – oder doch? Legen nicht eigentlich nur Vögel Eier? Ach, und Frösche ja auch… Warum eigentlich?

Wissenswertes aus dem Ei gepellt

Großes Ei, kleines Ei. Rotes Ei, grünes Ei. Schoko-Ei, Likör-Ei. Rührei, Spiegelei. Eieruhr, Eierschneider. Eierkuchen, Eierschecke, Eierlikör, Eiersalat,... Das Thema Eier ist bunter und vielfältiger, als das schönste Osternest. Neben Vögeln und einigen anderen bekannten Eierlegern wie Schildkröten oder Ameisen, gibt es in der Tierwelt zum Thema Ei noch Neues zu entdecken. Wir nehmen die Osterfeiertage einmal zum Anlass, um euch die spannendsten Eier-Fakten zu servieren.

Was ist ein Ei?

Ein Ei beschreibt ein bestimmtes Entwicklungsstadium eines Lebewesens. Es besteht aus einer Schutzhülle, Nährstoffen und der Eizelle, also einer weiblichen Keimzelle, die alle genetischen Anlagen eines weiblichen Lebewesens enthält, um sie an ihre Nachkommen weiterzugeben. Alle weiblichen Tiere – wir Menschen eingeschlossen – produzieren solche Eizellen bzw. Eier zwecks geschlechtlicher Fortpflanzung. Soviel zu den biologischen Grundlagen aus der Grundschule.

Warum legen manche Tiere Eier?

Wenn man auf die Entstehung der Tierwelt zurückblickt, hat das Eierlegen Tradition. Es existieren mehr eierlegende Lebewesen auf unserem Planeten, als Arten, die lebende Jungtiere zur Welt bringen. Es handelt sich hier also keinesfalls um ein Nischenthema. Die Lebendgebärenden – zu denen auch wir Menschen zählen -  sind bis heute in der Minderheit.

Es gibt verschiedene Theorien, welche Vorteile das Eierlegen für Tiere haben könnte:
 

  • Die Anzahl an Jungtieren kann bei Lebensgebärenden nicht so groß sein, weil der Raum in der Leibeshöhle stark begrenzt ist (Nacktmulle fordern diese Grenzen alle 80 Tage aufs Neue heraus).
  • Wird ein trächtiges Tier gefressen, sind Mutter und Nachwuchs weg. Wird ein Gelege gefressen, kann ein neues angelegt werden.  
  • Es ist deutlich leichter ein Nest zu verlassen, wenn die äußeren Umstände ungünstig sind. Trägt man einen Embryo in sich, ist ein Abbruch schwerer möglich.
  • Trächtige Vogelweibchen wären zu schwer zum Fliegen.
     

Wer legt seine Eier wohin?


Säugetiere: Eier im Beutel
Bekannt ist, dass Insekten, Fische, Amphibien, Reptilien und Vögel Eier legen. Was viele aber nicht wissen: Es gibt auch eierlegende Säugetiere (nein, keine Osterhasen!)
Sowohl Schnabeltier als auch Schnabeligel sind sogenannte Kloakentiere und bilden mit ihrer Fortpflanzungsstrategie eine sehr kuriose Ausnahme bei den Säugetieren. Baby-Tragen im Känguru-Style: Das Schnabeligel-Weibchen verstaut das gelegte Ei in ihrem Beutel, einer Art Bauchtasche wie sie auch viele Beuteltiere haben. Die nächsten Verwandten der Schnabeligel sind die Schnabeltiere. Sie machen sich wie auch einige Reptilien und Vögel die umliegende Vegetation zur Aufbewahrung ihrer Eier zu Nutze. Dabei bauen sie allerdings kein Nest aus Stöckern, sondern graben Erdbauten zur Eiablage. Nach dem Schlupf aus dem Ei kommen bei Schnabeligel und Schnabeltier wieder die säugetierbekannten Aufzuchtrituale zum Einsatz, allerdings auch hier wieder in sehr extravaganter Form: Zwar bekommen die Jungtiere Milch, doch besitzen weder Schnabeltier noch Ameisenigel Zitzen, so dass der Nachwuchs sich die Nahrung aus sogenannten Milchfeldern im Fell der Mutter lecken muss.  
Und wo wir gerade bei kuriosen Launen der Natur sind: Auch unter Wasser gibt es einige Tiere, die bei der Fortpflanzung faszinierende Strategien entwickelt haben, um ihrem Nachwuchs einen sicheren Start ins Leben zu ermöglichen.


Fische: Eier unter Wasser
Die meisten Fische legen Eier. Diese legen sie meist an Pflanzen oder Felsen ab. Dort sind sie vor Feinden, wie anderen Raubfischen geschützt. Manche davon legen gleich Tausende wie der Karpfen, andere wie der Stichling nur einige hunderte. Letzterer betreibt im Gegensatz zu vielen anderen Fischen Brutpflege. Das bedeutet, sowohl Eier als auch geschlüpfte Jungtiere werden vom fürsorglichen Stichling bewacht. Damit steigt die Überlebenschance des Nachwuchses und es ist nicht notwendig Eier im Übermaß zu produzieren – Qualität statt Quantität eben. Wie die Kloakentiere tanzen in der Welt der Fisch unter anderem die Haie aus der Reihe, wenn es um die Fortpflanzung geht. Manche Haie legen Eier, andere bringen ihre Jungtiere lebend zur Welt. Bei der sogenannten Ovoviviparie – so heißt diese extravagante Zwischenform der Fortpflanzung – werden die Eier direkt im Mutterleib ausgebrütet und die Jungtiere schlüpfen kurz vor der Geburt noch im Körper der Mutter. Aber auch „echte“ Lebendgeburten gibt es bei den Haien.

Haieier gibt es in den verrücktesten Formen. Einige sehen aus wie kleine Blutkonserven oder Rucksäcke, andere wie Seetang, Bojen oder das abgebrochene Ende einer überdimensionalen Schraube. Im Aquarium Berlin sind immer wieder mal Eier von Epaulettenhaien und Katzenhaien zu sehen.


Reptilien: Eier im Sand
Auch im Reptilienreich ist die Ei-Ablage das Mittel der Wahl. Viele Reptilien vergraben ihre Gelege im Boden, vorzugsweise in warmen Sandböden. Doch auch hier finden sich spannende Ausnahmen. Boas oder Vipern bringen lebende Jungtiere zur Welt und die bereits erwähnte Ovoviviparie gibt es auch im Schlangenreich. Im Gegensatz zum festen Krokodil- und Schildkrötenei haben Schlangeneier eine zarte Hülle, welche leicht zerreißt. Nur selten, wie bei der Südliche Felsenpython kann von Brutpflege gesprochen werden.

Bei Krokodilen kommt es auf die Temperatur während der Bebrütung an, welches Geschlecht das Jungtier bekommt.  Bis ca. 30 Grad Celsius entwickeln sich Weibchen und ab einer Temperatur von 34 Grad Celsius schlüpfen männliche Tiere aus dem proteinreichen Tierprodukt. Dazwischen ist beides möglich. Fun Fact: Bei Schildkröten ist es genau umgekehrt. Forschende fanden bei Bartagamen heraus, dass die Chromosomen durch die Wärme modifiziert werden, ein Gendefekt der als Jumonji -Gendefekt bezeichnet wird.

Auch wenn wir nun viele verschieden Eierleger kennengerlernt haben, wird zum Osterfest vermutlich doch das bemalte Hühnerei ausgeblasen, angemalt, für die Kinder versteckt und ins Nest gelegt. Das größte Ei legt im Übrigen auch der größte Vogel, der Strauß. Und auch relativ zur Körpergröße gesehen, sind die Federträger auf Platz 1. Das Ei des Kiwi entspricht etwa 20% ihrem eigenen Körpergewicht. Die Vögel haben also die Nase, äh den Schnabel, vorn.

 

Viel Spaß bei der Eiersuche wünscht Ihnen das Team von Zoo, Tierpark und Aquarium Berlin.

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Heute, 25. April
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