Der flauschigste Nachwuchs im Tierpark Berlin hat seine Namen gefunden: Die beiden Roten Panda-Jungtiere, die gegen Ende Mai zur Welt kamen, heißen nun Lisa Hari und Freddy Kumar. Damit entschieden sich Tierpark Berlin und der 1. FC Union Berlin nach einem großen Aufruf zur Einreichung von Namensvorschlägen für die Kombination, die sowohl unter Union-Fans als auch in der Tierpark-Community hoch im Kurs stand. Passend zum Welttag des Roten Pandas am Samstag, den 20.September, werden die Namen der beiden Fellknäule nun bekanntgegeben. Ein schöner Anlass, um auf die bedrohte Tierart aufmerksam zu machen, die auch Kleine Pandas oder Katzenbären genannt werden.
„Wir freuen uns sehr, dass über 700 Namensvorschläge bei uns eingegangen sind. Das ist ein toller Beweis, wie viele Menschen unsere kleinen Roten Pandas schon jetzt in ihr Herz geschlossen haben“, sagt Tierpark- und Zoodirektor Dr. Andreas Knieriem. „Jedes Jungtier ist ein wichtiger Beitrag zum Schutz dieser stark gefährdeten Tierart. Gerade weil ihr natürlicher Lebensraum im Himalaya-Gebirge zunehmend fragmentiert wird, kommt dem Erhaltungszuchtprogramm, an dem wir teilnehmen, besondere Bedeutung zu.“ Bei der Abstimmung der Jury lag die Kombination Lisa und Freddy am Ende deutlich vorn. So war „Freddy“ bei den Tierpark-Fans einer der beliebtesten Vorschläge. Vielleicht lag das auch daran, dass die Namen an die frisch gekürte Union-Spielerin und den Union-Spieler des Jahres, Lisa Heiseler und Frederik Rönnow erinnern, so dass sich beide Seiten schnell einig waren. Die Zweitnamen Hari und Kumar sind in den Herkunftsländern der Tierart weit verbreitete Vornamen. Hari bedeutet Golden oder Sonne, während Kumar als Prinz übersetzt werden kann. Weitere eingegangene Namensvorschläge waren zum Beispiel Eddie in Anlehnung an Ed Sheeran oder Ron als Hommage an Harry Potter.
Der 1. FC Union Berlin ist mit seiner Stiftung „UNION VEREINT. Schulter an Schulter“ seit fünf Jahren offizieller Pate der Roten Pandas im Tierpark Berlin. „Wir freuen uns, dass sich unsere Patenschaft in den Namen der beiden Jungtiere auf liebevolle Weise wiederfindet. Jetzt hoffen wir, dass wir Lisa und Freddy möglichst bald im Tierpark besuchen können, am liebsten natürlich gemeinsam mit den beiden Namensgebern“, so Christian Arbeit, Vorstandsvorsitzender der Stiftung“. Aufgrund der räumlichen Nähe haben Tierpark Berlin und 1. FC Union Berlin viele gemeinsame Fans.
Die Mutter der beiden, Katzenbärin Rosie, kümmert sich fürsorglich um ihren Nachwuchs. Bereits seit letztem Wochenende erkunden die beiden Abenteurer ihr Zuhause auf eigene Faust. Mit etwas Glück kann man die Jungtiere zwischen dem Blattwerk im Außengehege beim Herumklettern beobachten.
Rote Pandas gelten laut der Weltnaturschutzunion IUCN als stark gefährdet. Ihr natürlicher Lebensraum in den Bergregionen Nepals, Indiens, Bhutans, Burmas und Chinas wird zunehmend zerschnitten, was den genetischen Austausch zwischen Populationen massiv erschwert. Umso bedeutender ist jeder einzelne Nachwuchs im Rahmen internationaler Erhaltungszuchtprogramme und der jährliche Welttag des Roten Pandas erinnert einmal mehr daran, wie wichtig der Schutz dieser faszinieren Tierart ist.
Hintergrund:
Rote Pandas bringen anfangs nur etwa 100 g auf die Waage, sind blind und hilflos. Sie öffnen mit etwa fünf Wochen erstmals die Augen. Ausgewachsene Kleine Pandas erreichen von der Nase bis zur Schwanzspitze eine Länge von ca. 100 cm, mit einem Gewicht von 4 bis 6 kg. Die ersten drei Monate ihres Lebens verbringen Kleine Pandas in der Wurfhöhle.
Kleine Pandas sind nicht direkt mit den berühmten Großen Pandas verwandt. Sie gehören einer eigenen Familie, den „Katzenbären“, an. Dennoch teilen sie viele Eigenschaften mit ihren Namensvettern. So ernähren sie sich ebenfalls hauptsächlich von Bambus. Auch haben sie – wie Große Pandas – einen verlängerten Handgelenkknochen, den sie wie einen Daumen zum Festhalten von Bambusstangen nutzen. Das natürliche Verbreitungsgebiet der Kleinen Pandas erstreckt sich neben Nordindien auch auf die Bergregionen Nepals, Bhutans, Burmas und Chinas. Die größte Bedrohung für diese sympathischen Tiere stellt der Verlust geeigneter Lebensräume im Himalaya-Gebirge dar. Wie auch in Europa macht den Wildtieren dort die zunehmende Fragmentierung ihres Lebensraumes sehr zu schaffen. Dies stört den genetischen Austausch zwischen den einzelnen Populationen. Das betrifft nicht nur die Großen Pandas in China, sondern auch ihre kleineren Namensvetter, die eng an die dicht mit Bambus untersetzten Bergwälder des Hochgebirges zwischen 1.500 und 4.000 Metern Höhe gebunden sind.
 
        

