Bartgeier Herculis auf wichtiger Mission

19. Bartgeier aus dem Tierpark Berlin erfolgreich ausgewildert

In der vergangenen Woche ging es für Bartgeier Herculis aus dem Tierpark Berlin auf große Reise – der junge Greifvogel darf in den Alpen zur Erhaltung seiner Art beitragen.

    Herculis ist am 09. März 2015 geschlüpft und unter den wachsamen Augen seiner Eltern Elsa und Karl herangewachsen. Im Rahmen des Wiederansiedlungsprojekts von Bartgeiern in freier Wildbahn ging es für den Greifvogel nach Argentera, wo Herculis fortan seine Runden über den italienischen Alpen dreht. 

    Der Bartgeier-Junge ist gemeinsam mit seinem Artgenossen Roman aus Tschechien über Österreich nach Italien gereist, wo beide Tiere von den Kollegen der Vulture Conservation Foundation (VCF) empfangen wurden. Damit die zwei Bartgeier nicht vereinsamen und von Beginn an soziale Kontakte erlernen, werden sie fortan gemeinsam in einem Felsvorsprung leben.

    Unter großem Interesse von regionaler Presse, begeisterten Anwohnern und wissbegierigen Studenten, ging es für Herculis und seinen neuen Freund auf dem Rücken zweier VCF-Mitarbeiter zum letzten Anstieg – ganz behutsam in den Transportboxen, die Herculis und Roman von ihrer Anreise bereits kannten.

    Über Stock und Stein, immer steil bergauf, erklommen die zwei Bartgeier und ihre rund 250 vogelbegeisterten Gäste den Weg zum neuen Zuhause. Dr. José Tavares, Direktor der Vulture Conservation Foundation, und seine Kollegen haben vorab einen geeigneten Platz in den Bergen auserkoren. Da die beiden Jungvögel das Fliegen erst noch erlernen, muss dieser natürlich gut geschützt vor Raubtieren und anderen Gefahren liegen. Zusätzlich beobachten in den kommenden Wochen Studenten die beiden Bartgeierjungs aus der Ferne, füttern das Duo und sorgen für ihren Schutz.

    Der junge Greifvogel Herculis ist damit der 19. Bartgeier aus dem Tierpark Berlin, der direkt nach der Aufzucht durch seine Eltern ausgewildert wurde.

     

    Der Tierpark Berlin beteiligt sich seit 1987 an dem sehr erfolgreichen Wiederansiedlungs-projekt für Bartgeier: 16 im Tierpark geschlüpfte Vögel leben seither in den Alpen, zwei in Andalusien und einer kreist in Südfrankreich umher. Die eindrucksvollen Vögel waren lange aus dem Alpenraum verschwunden – seit Ende des 19. Jahrhunderts durch menschliche Verfolgung sogar vollkommen ausgerottet. Gegenwärtig brüten mehrere Bartgeier-Paare erfolgreich in den Alpen, darunter auch Vögel aus der Tierpark-eigenen Nachzucht.

    Bartgeier sind die größten Greifvögel Europas. Mit einer beeindruckenden Flügelspannweite von bis zu drei Metern können sie propere sieben Kilo schwer und stolze 1,10 m groß werden – Männchen sowie Weibchen. Und der Bart? Auch der macht vor den weiblichen Tieren keinen Halt. Die borstenartigen Federn an der Unterseite des Schnabels sprießen bei allen Bartgeiern.


    „Gerade solche Auswilderungsprojekte zeigen den Stellenwert der Zoos heute. Sie sorgen durch komplexe und wissenschaftlich begleitete Auswilderungsprogramme für die Arterhaltung bedrohter Tierarten. Diese Aufgabe nehmen wir sehr ernst. Allein Zoo und Tierpark Berlin beteiligen sich europaweit an den meisten Zuchtprogrammen. Unser Ziel ist es, dass sich Bartgeier ohne unsere Hilfe die Alpen als Lebensraums wieder zurückerobern.“, so Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem.  

    Öffnungszeiten

    Heute, 16. April
    9:00 - 18:30 Uhr
    Letzter Einlass: 17:00 Uhr
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    • Pinguin-Talk 14:30 Uhr
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