#ABENTEUERARTENSCHUTZ

Das neue Highlight im Tierpark Berlin

Der Schutz der Arten ist eine der wichtigsten Aufgaben, der sich moderne Zoos heute verschrieben haben. Um dieses vielfältige und hochaktuelle Thema den Tierpark-Besuchern näher zu bringen, hat in diesem Herbst im Affenhaus eine spannende, neue Ausstellung eröffnet. Besucher können die abenteuerliche Welt der Tiere an interaktiven Lernstationen und mit einer aufregenden Entdecker-Rallye erleben.

Artenschutz unter der Lupe

Das Wort „Artenschutz“ ist in aller Munde. Oft wird es zusammen mit Begriffen wie „Verlust der Biodiversität“ oder „Bewusstseinsbildung“ verwendet. Doch was genau verbirgt sich hinter Fachbegriffen wie „Reservepopulation“, „In-Situ“ und „Ex-Situ“? Welche Rolle spielt die Wissenschaft dabei?

Wir haben uns fünf konkrete Beispiele herausgepickt, um zu zeigen, wie unterschiedlich die einzelnen Projekte, sein können, die alle dem obersten Ziel „Artenschutz“ dienen:

1. Rollenspiele klären Schulkinder auf

In Vietnam gehen Mitarbeiter der Organisation „Education for Nature“ in Schulen und erklären den Kindern dort mit einem kleinen Rollenspiel, dass Nashorn aus der gleichen Substanz besteht, wie Fingernägel oder Haare und damit – anders als der weit verbreitete Aberglaube es suggeriert - keine heilende Wunderwirkung hat. Außerdem wird den Kindern die Auswirkung der Jagd auf die Nashörner in Afrika verdeutlicht. Junge Menschen sollen so dazu motiviert werden, sich für den Schutz der Nashörner einzusetzen und den illegalen Handel in Vietnam anzuzeigen. Das Ergebnis dieser Arbeit wird erst mit dem Heranwachsen der nächsten Generation in Vietnam sichtbar sein.

Vietnam ist neben China der größte Absatzmarkt für Produkte aus Nashorn.

2. Kameras beobachten Tiergewohnheiten

Wissenschaftler der Organisation Polar Bears International stellen Kameras an den Wurfhöhlen von Eisbären auf, um mehr über ihr Verhalten herauszufinden. Diese sogenannte „Grundlagenforschung“ will zum Beispiel herausfinden, wann Mutter und Nachwuchs die Wurfhöhle verlassen oder wie viele Jungtiere aus der Wurfhöhle kommen. Denn nur wenn die Forscher wissen, welches Verhalten für einen Eisbären „normal“ ist, können Sie erkennen, wenn die Tiere in ihrem Verhalten gestört werden und Empfehlungen geben, wie diese Störungen verhindert werden können.

3. GPS-Sender zeigen Lieblingsorte

Viele Naturschutzorganisationen nutzen GPS-Sender, um mehr über die bevorzugten Aufenthaltsorte und Wanderrouten bedrohter Tiere zu erfahren. So können Wildbiologen zum Beispiel herausfinden, an welchen Orten sich die scheuen Luchse besonders gern aufhalten oder wo Bären in Kanada eine geplante Schnellstraße regelmäßig überquere würden und es zu vielen Wildunfällen käme. Mit diesen Ortungsdaten können geeignete Plätze gefunden werden, um neue Schutzgebiete auszuweisen oder Wildtierkorridore zwischen bestehenden Schutzgebieten einzurichten.

4. Bodyguards bewachen Wildtiere

Die Organisation Save the Rhino schützt Östliche Spitzmaulnashörner direkt vor dem Abschuss, indem sie die Ausbildung von Wildhütern fördert. Die Ranger patrouillieren in den Schutzgebieten und vertreiben Wilderer aus den Reservaten. Unterstützt wird die Anti-Wilderer-Einheit auch durch Spürhunde, die speziell darauf trainiert wurden, das Horn von Nashörnern, Elfenbein und Waffen aufzuspüren.

5. Bauern lernen Viehzucht

Mitarbeiter des Okapi Conservation Projects arbeiten eng mit den Dorfbewohnern rund um das Schutzgebiet für die bedrohten Waldgiraffen im Kongo zusammen. Von ihnen lernen die Einheimischen moderne Methoden der Landwirtschaft, die höhere Erträge bringen und schonender für die Umwelt sind, als die dort praktizierte Brandrodung, die einen Großteil des Regenwaldes zerstört. Um die Nachfrage nach Bushmeat um damit auch die Jagd auf Okapis oder Bonobos zu verringern, werden alternative Proteinquellen in Form der Rohrrattenzüchtung aufgezeigt.

6. Zoos schaffen Nachwuchs

Zoos weltweit bieten bedrohten Tierarten einen geschützten Lebensraum. Auch wenn die Tiere in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet weniger werden oder sogar ganz ausgestorben sind, kann die Art in menschlicher Obhut weiterleben. So wurde der Bartgeier in den europäischen Alpen durch Jäger völlig ausgerottet. Jungvögel aus Zoo und Tierpark Berlin wurden zusammen mit weiteren Bartgeiern aus anderen Zoos an geeigneten Orten wieder angesiedelt. Dank der Arche Zoo ziehen die imposanten Greifvögel nun wieder in ihrer ursprünglichen Heimat ihre Kreise.

Öffnungszeiten

Heute, 3. Mai
9:00 - 18:30 Uhr
Letzter Einlass: 17:00 Uhr
Alle Öffnungszeiten

Fütterungen & Trainings

  • Eisbären-Talk 11:00 Uhr
  • Chaco-Pekaris 12:30 Uhr
Alle Fütterungen

Plan

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