Herzig, Hinreißend, Hertha

Taufe für Eisbär-Nachwuchs im Tierpark Berlin.

    Etwas skeptisch beäugt die kleine weiße Eisbärdame den Ball, doch nach wenigen Minuten verfliegt die Schüchternheit und sie tollt mitsamt blauem Ball über die Felsen. In großen Lettern steht ihr Name auf dem Spielball: HERTHA.

    Knapp vier Monate nachdem der Eisbärnachwuchs blind, taub und etwa meerschweinchengroß in der Wurfhöhle zur Welt kam, wurde am heutigen Dienstag der Name der flauschigen Eisbärin verkündet. Gemeinsam mit dem Paten der kleinen Eisbärin – dem Berliner Fußballclub Hertha BSC – wurde die kleine Bärin auf den Namen Hertha getauft. „Kurz, griffig und mit einem Bezug zu ihrer Heimatstadt – mit Hertha haben wir uns für den perfekten Paten und Namen für unsere kleine Berlinerin entschieden“, verkündet Tierpark-Direktor Dr. Andreas Knieriem. So wird die kleine Eisbärin – auch wenn sie flügge wird und in eine andere Einrichtung zieht – immer mit ihrer Heimat Berlin verbunden bleiben. „Zudem ist Hertha offensichtlich auch eine richtige Sportskanone,“ ergänzt er. Mit einer außergewöhnlichen Ausdauer schob sie bereits im zarten Alter von 11 Wochen den Ball durch ihre Höhle. Obwohl damals noch etwas wackelig auf den Beinen, bewies die flauschige Eisbärin schon früh ihr gutes Ballgefühl. Dieses Talent blieb auch Berlins Profifußballern nicht verborgen. „Wir freuen uns, die kleine Eisbärin in der Hertha-Familie begrüßen zu dürfen. Bären passen einfach zu unserer Hauptstadt – egal ob brasilianisch wie unser Maskottchen Herthinho oder arktisch wie Hertha“ erklärt Ingo Schiller, Geschäftsführer bei Hertha BSC.

    In den vergangenen Monaten sind über zehn Bewerbungen beim Tierpark Berlin eingegangen. Ziel der zweijährigen Patenschaft ist es, einerseits einen Teil der Versorgungskosten zu finanzieren, im Falle der jungen Eisbärin aber vor allem auch, um die breite Öffentlichkeit über die Bedrohung des größten Landraubtieres der Erde zu informieren. „Hertha ist eine wichtige Botschafterin für ihre Artgenossen im natürlichen Lebensraum. Wir möchten auf die problematische Lage der Eisbären aufmerksam machen und unseren Besuchern diese faszinierende Art näherbringen“ erklärt Eisbären-Kurator Dr. Florian Sicks. Knapp 1,5 Mio. Menschen haben im vergangenen Jahr den Tierpark Berlin besucht und die Lebensräume der unterschiedlichsten Tiere entdeckt. In kommentierten Fütterungen und Shows können Besucher zusätzlich mehr über die faszinierende Welt der Tiere erfahren. Bildung ist eines der wichtigsten Werkzeuge, um die Gesellschaft für das Thema Artenschutz zu sensibilisieren. Zoo und Tierpark Berlin unterstützen verschiedene Artenschutzprogramme, u.a. auch die Non-Profit Organisation Polar Bears International, welche Forschungsprojekte fördert und sich für den Eisbärschutz in der Arktis engagiert.

    Hintergrund:
    Am 1. Dezember 2018, um 2:33 Uhr brachte Eisbärin Tonja (9) im Tierpark Berlin das damals noch taube und blinde Jungtier auf die Welt. Bei der ersten Tierarzt-Untersuchung am 14. Februar 2019 brachte die kleine Eisbärin bei einer Größe von 61 cm von Kopf bis Po stolze 8,5 kg auf die Waage. Wie bei den als Einzelgänger lebenden Eisbären üblich, ist Eisbär-Vater Wolodja (7) an der Aufzucht des Jungtiers nicht beteiligt. Er lebt mittlerweile in einem niederländischen Zoo. Seit dem 15. März ist die kleine Eisbärin gemeinsam mit ihrer Mutter Tonja für die Besucher auf der Außenanlage im Tierpark Berlin zu sehen.

    Öffnungszeiten

    Heute, 18. Mai
    9:00 - 18:30 Uhr
    Letzter Einlass: 17:00 Uhr
    Alle Öffnungszeiten

    Fütterungen & Trainings

    • Chaco-Pekaris 12:30 Uhr
    • Flugshow 13:30 Uhr
    • Pinguin-Talk 14:30 Uhr
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    Plan

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