Giraffen-Kita im Tierpark Berlin: Trio ist nun komplett

Dritter Nachwuchs in diesem Jahr bereichert die Herde der seltenen Rothschild-Giraffen

  • Giraffen-Jungtier

Giraffen-Fans haben erneut Anlass zur Freude: In der Nacht vom 22. auf den 23. September hat im Tierpark Berlin ein weiteres Giraffenkälbchen das Licht der Welt erblickt. Für Giraffenmutter Maude (19) ist es bereits der achte Nachwuchs. Nach bisher sechs männlichen Jungtieren und nur einem Weibchen hat es niemanden verwundert, dass Maude wieder einen kleinen Bullen geboren hat. In bester Gesellschaft befindet sich der Neuzugang allemal, denn in der großen Afrika-Savanne toben bereits seine beiden Halbgeschwister Berti und Emily durch den Sand. Vater aller drei Jungtiere ist der Giraffen-Bulle Jabulani (12).

Das junge Rothschild-Giraffen-Trio ist auch für Tierpark- und Zoodirektor Dr. Andreas Knieriem etwas ganz Besonderes: „Wir hatten noch nie so viele Jungtiere, die zugleich in unserer Savanne herumgetollt sind. Durch die Ankunft der Giraffen-Kühe Maude und Katharina im März 2023 haben wir nun zusammen mit Amalka drei Weibchen mit einer Zuchtempfehlung des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms bei uns. Dass es gleich bei allen drei Tieren dieses Jahr geklappt hat, freut uns sehr, denn es gibt nur noch 1.400 Rothschild-Giraffen im natürlichen Lebensraum.“ Das Ziel des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) ist es, gesunde und genetisch vielfältige Bestände bedrohter Tierarten in den angeschlossenen europäischen Zoos und Tierparks zu erhalten.

Alle drei Jungtiere sind von Beginn an Teil der Herde. Nur die ersten Stunden verbringen der neugeborene Bulle und Maude noch getrennt von den anderen Tieren, da seine beiden Halbgeschwister sonst ebenfalls bei Maude trinken möchten. Der Altersunterschied des Nachwuchses macht dabei keinen Unterschied. Berti kam bereits am 24. Juni und Emily am 11. August zur Welt. Die unterschiedlichen Geburtsmonate der drei Jungtiere erklärt die Revierleiterin der Giraffen Claudia Walther so: „Die Paarung hat zu unterschiedlichen Zeiten stattgefunden und auch die Zyklen der Tiere sind unterschiedlich. Sympathien spielen hierbei ebenfalls eine Rolle. Amalka ist schon lange Teil der Herde und Jabulani kennt sie gut. Katharina und Maude sind zwar fast zeitgleich bei uns angekommen, mit Katharina hat sich Jabulani aber direkt besser verstanden als mit Maude.“ Neben Jabulani, Maude, Amalka, Katharina und ihren drei Sprösslingen sind noch die Giraffenkühe Paula (21), Andrea (17), Inge (17) und Jette (22) Teil der Tierpark-Herde.

Hintergrund

Auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN werden Giraffen in ihrem Gesamtbestand seit einigen Jahren als „gefährdet“ gelistet. Bei einem Großteil der neun Unterarten sinken die Populationszahlen. Der Tierpark Berlin trägt nicht nur mit seiner Erhaltungszucht und seiner Herde von nunmehr elf Tieren außerhalb des natürlichen Lebensraumen zum Schutz der Giraffen bei. „Berlin World Wild“, das Artenschutzprogramm von Zoo und Tierpark Berlin, unterstützt das Wild Nature Institute in Tansania, um die Giraffen in ihrem natürlichen Lebensraum besser zu schützen. Die Wissenschaftler*innen des Wild Nature Institute erforschen die Giraffen vor Ort, um wirkungsvolle Maßnahmen zum Giraffenschutz empfehlen zu können. Zudem betreiben sie Umweltbildung, um vor allem bei Schulkindern in Tansania eine Faszination für das größte Landsäugetier der Welt zu wecken.

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